Diesen hervorragenden Schachzug habe ich durchgeführt und habe freilich dieses Bild von der Frechen ins Voting gebracht bei der FC:



und habs mit folgendem kurzen Text begründet - natürlich chancenlos - aber Buchwerbung und so ;) :

Ich bringe dieses Bild ins Voting, weil es das gelungenste Bild ist, welches je von meinem Buch gemacht wurde. Wie kann man also ein Buch besser präsentieren, als durch die güldene Schönheit einer Frau, welche einen Text von mir zitierend dem Bild auch noch einen fein selbstironischen Titel gab. Es geht also um dieses Bild und nicht in erster Linie um mein Buch. Freilich könnte ich jetzt erwähnen, dass ich am 24.2.2007 meine nächste Lesung in Hamburg habe - 17 Uhr auf der Insel Eppendorfer Weg 187. Aber muss das denn sein - dies könnte als Werbung missverstanden werden. Freilich könnte ich damit für das Buch werben, welches man unter http://www.vonschramm.de/2003/pub.htm zu bestellen kann. Aber das steht nun gar nicht im Vordergrund. Im Vordergrund steht die kleine Ironie - die weibliche Interpretation des Rundstückes - dem hamburger Brötchen mit Schweinebraten. Und dies bei Kerzenlicht und im Bade. Welche wunderbare Sache.

Dennoch komme ich nicht umhin das Ende der Geschichte "Rundstück warm" hier zum Besten zu geben - damit die Vorstellungen des Voters sich informativ komplett, mit Wanne, Kerze, Frau, Buch und Text verbinden lassen. In der Tat ist das Bild an entscheidenen Stellen nicht ganz scharf. Nun man kann ja nicht alles haben:

" ... Hamburg ist eine schöne Stadt. Die schönste der Welt, da besteht für mich kein Zweifel. Ich sitze oft am Goldbekkanal, lasse die Beine, statt der Seele baumeln, weil ich nämlich nicht weiß, wie letzteres gehen soll, und habe Käthe im Arm. Ihre gelockten Haare leuchten kupferdrahtrot in der anberaumten Hanseatensonne und unter uns ziehen

Ruderboote – Achter – mit schlanken und drahtigen Herrn beeindruckend gerade Linien durch das Wasser. Hin und wieder schaut jemand lächelnd zu uns, wenn Käthe mir missmutig das Taschentuch reicht und sagt: „Schnaub dich aus, min Jung!“ Klingt aufgesetzt, denn sie kommt ja aus Worpswede.
Im leicht bewegten Stadtuferschilf wachsen Möhren unter Miniglashäusern und schauen uns an, als wäre unsere bloße Existenz eine Sexorgie. Dabei habe ich die drahtigen Herren im Ruderboot längst vergessen, zudem hab ich es nicht so mit Wasser, schon gar nicht mit Fischen (es sei denn, sie sind schmackhaft zubereitet) und ich liebe einfach nur meine Stadt. An dieser Stelle sei aber auch gesagt, dass es ein unerträgliches Vorurteil ist, es gäbe in Hamburg nur Fisch zu Mittach. Manchmal gibt’s auch „Rundstück warm“ auf tief dekolletierten Brötchen und mit dunkelbrauner Bratensauce. Aber niemals Freitag natürlich, denn da gibt’s Fisch.
... "

Der Wolf shampooniert sein Pudelfell. Er will Vergangenheit gradlinig machen. Er will sein Gegenüber sprachlos sehen. Er geht morgens ins Büro und zerreißt Belege. Seine Zunge schmeckt ihm rau. Er fühlt sich gar nicht gut - so allein. Überall Fleckfieber in den Tapeten und die Aktenregale scheinen zu kippen, sie erschlagen ihn beinahe. Da ist kein Ausweg. Da hilft nur Lotto spielen oder Mundharmonika. Beim melancholischen Blasen spürt er wenigstens mal Wind um die Nase und winkt den Jungs zu, welche Ahoi rufen, wenn sie vom Hafen kommen. Aus den Bäumen winken Schatten. Ast für Ast sind ihre dunklen Linien nicht zählbar. Abends wickelt er sich Stauraum für die nächsten Tage um den Finger.


3. Februar 2006