Ich hasse dich nicht
Wie du da vor mir liegst in rotweiß geringelten Socken. Der Himmel spricht Blockschokolade. Die Pferdewurst im Teller schmeckt fade. Ich höre Regenwasser im inneren Ohr. Rufe Champignon bei der Suppenausgabe. Schmetterläuse in meinem Zehkontrast. Gebrochene Mittelfüße im Nerv. Wie du da vor mir liegst in diesem alten abgenutzten Kleid. Irgendwann kommen sie dich holen. Der Hein, der Klaas, der Pit. Alle kommen dich holen und ich hol dich mit. Ich hohl – du nicht. Weißt du eigentlich, wie ich mich da fühlen muss? Weißt du eigentlich, wie es mir geht? Weißt du eigentlich, wie das hier geht? So nicht, meine Liebe. So nicht! Der Kopf ist nicht das Entscheidende. Entscheidend sind die Hände. Hände sind entscheidend, voller Farbe und Erde. Voller Narben und Nerven. Das meiste Gefühl steckt in den Innenschenkeln, nicht im Kopf. Frag die Hunnen? Weiße Blockschokolade. Der Sommer war kein Sommer. Verregnet, verschaut. Ohne Blumen. Nur Fernsehbilder. Nur Löcher. Hast du schon mal in diese Löcher geschaut? Schon mal gesehen, wie tief die sind? Ja, wenigstens sind die tief. Wenigstens sind die bösartig. Wenigstens sind die fahrlässig. Wie du da vor mir liegst mit Haaren aus Wachs. Du mich auch. Ich dich nicht.
24. Juli 2009
24. Juli 2009
mvs64 - 24. Jul, 07:34
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