Zehn Jahre
Es regnet Blumen, manchmal auch Innereien, meistens eigentlich Innereien. Das Wenigste davon sind Spendenorgane. Ich bin wetterfühlig. An manchen Tagen regnet es in mir. Ich sitze dann nur neben dem Bett und verfasse Schüttelreime, oder führe längst fällige Gespräche. Dann stehe ich wieder auf und überprüfe seine Sauerstoff- und Pulswerte. Taktet die Lunge einigermaßen normal!? Heute den Doktor holen, oder nicht!? Immer wieder will die Dienststelle etwas von mir. Warum die Pläne nicht ordentlich geführt sind und wer am Sonntag bei ihm ist. Dabei interpretiere ich jedes Geräusch seines Atems: grad noch in Ordnung, komisch aber vertretbar, kritisch, äußerst kritisch. Neuerdings ruft auch immer wieder dieses blonde Luder hier an. Die einzige Frau mit erkennbarer Hüfte im Büro.
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mvs64 - 12. Aug, 08:40
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