Vater stand in Mutters Einkleidezimmer. Er sah in den Hinterhof, wo die großen Buchen standen und die kleinen Italiener Schutzgeldeintreibung spielten, bei Spaghetti und roter Brause. Rex Gildo sprang aus dem Radiobalkon. Die Küche roch immer gleich. Dunstnebel über der Abwaschschüssel ohne Abzughaube. In der Koch- und Waschwolke zerzausten Mutters Haare. Mein Vater zog mir mit der Handkante den dritten Tagesscheitel. Noch einen Schluck aus dem Messingflachmann, dann ging es auf den Wohnzimmerteppich zum Ringkampf. Das war traditionell gesehen ein guter Sport für einen Jungen meines Alters und in unserer Familie sowieso. Mein Großvater war Masurischer Jugendmeister im Gewichtheben. Sein Bruder jedoch nur eine fragwürdige Berühmtheit im Kölner Karneval, bekannt als „De doof Nuss!“ Unsere Familie hatte sich in ganz Europa breit gemacht.
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