Anfang der 80er Jahre. Es ist die Amselstraße in Rellingen - Kreis Pinneberg. Das größte Baumschulengebiet der Welt. Rechts neben der Hecke die Straße in der ich aufwuchs, links neben der Hecke der Acker mit den Schulbäumen von Heidorns, die später Land an Aldi verkauften.

Es ist ein Bild inmitten der Kamerahistorie der Väter. Mein Vater kaufte sich in den 50er Jahren die Rolleicord, während mein Großvater von alldem nichts hielt und sich in den 60er Jahren die Praktika leistete. Mein Vater kaufte stattdessen die Contaflex und dann die Voigtländer, fühlte sich aber stärker zur Rolleicord hingezogen, weil sie zwei Augen hat. Menschlich. Mein Großvater starb. Anfang der 70er kaufte sich mein Vater die Pentax ES II, schenkte meiner Schwester eine Minolta SRT 101b und mein Bruder bekam die Praktika, die allerdings meinem Vater mehr ans Herz gewachsen war. Ich bekam die Rolleicord leihweise nur und eine Spielkamera - eine Dacora Dignette 300 LK geschenkt, mit der ich blaustichige Zoobilder machte. Später kaufte ich mir die Pentax ME Super, fühlte mich aber zur viel schönenren ES II des Vaters hingezogen, der immerhin noch der Praktika nachweinte, die bei meinem Bruder zu verstauben begann. Meine Schwester lieh sich die Contaflex und fuhr an den Nordcup - dann war sie kaputt. Ich lieh mir hin und wieder die ES II aus, weil so schöne Takumare auf das M42 Gewinde passten. So betrug es sich, dass ich dieses Foto mit der ES II machte. Dieses lag Jahrzehnte verstaubt in meinem Zimmer. Ich entdeckte es wieder und scannte es samt Staubfilm ein. Übrigens erst als ich mir die Pentax LX zulegte (nach einem unglücklichen und sehr überflüssigen Ausflug mit einer SFX) konnte ich die ES II vergessen. Erst danach kaufte ich mir Nikonkameras. So war es - ungelogen.



Frei sein heisst ein Nichts zu sein! (hrk)

Die Rolleicord ist derzeit bei meinem Bruder und verstaubt dort. Daher fotografierte ich zwischenzeitlich mit einer Seagull.