Die Suppe des kleinen Mannes
Sie trägt die Haare hochgesteckt. Ihr Augenaufschlag wirkt formal und unauffällig. Doch ab und zu sieht sie zu mir herüber. Kurz, mit dem Anflug eines Lächelns. Die Arme aufgestützt, den Kopf auf den Blütenkelch gelegt. Ab und zu flüstert ihr Mann ihr etwas ins Ohr. Grimmig sein Ausdruck. Seine Stirnfalten tief. Ihre leicht zugewendeten Gesten, ihm abgewendet, passen ihm gar nicht. Gleich kommt er zu mir. Nein, ich fordere ihn nicht heraus. Ich sehe nach unten in mein Essen, mein vollkommen unverdächtiges Essen. Ich bin ja in dieses Lokal gekommen, um zu essen.
Eines der besseren Lokale, in denen man auch einfache Speisen bekommt. Die heißen dann aber nicht einfach. Man redet hier schon auch „von der Tomate“ oder liegt „an der Kartoffel“ oder man begibt sich „in den Fisch der Südsee.“ Das ist beinahe indianisch.
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Eines der besseren Lokale, in denen man auch einfache Speisen bekommt. Die heißen dann aber nicht einfach. Man redet hier schon auch „von der Tomate“ oder liegt „an der Kartoffel“ oder man begibt sich „in den Fisch der Südsee.“ Das ist beinahe indianisch.
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mvs64 - 18. Nov, 18:29
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