Kameras

7
Aug
2007

Kameravorstellung 6: Voigtländer Vito B Reihe

Seit letzter Woche habe ich nun die Voigtländer Vito BL von Michael als Leihgabe. Ein kompaktes, schweres, sehr schickes und für heutige Verhältnisse durchaus unpraktisch zu händelndes Werkzeug mit eingebauter batterieunabhängiger Selenzelle, wenn sie denn funktionieren würde.

voigtlaender bl handybild von mir

Die Vito B, sowie die Vito B mit hoher Kappe haben keine eingebaute Belichtungshilfe, also muss es auch so gehen. Und geht ja auch. Mein Vater, der lange schwärmerisch mit einer Voigtländer gearbeitet hat (mit welcher muss ich noch rausbekommen) hat immer auf diesen Hersteller mit Wertarbeit aus Braunschweig wert gelegt.

Das Unternehmen wurde bereits im Jahre 1756 in Wien von Johann Christoph Voigtländer gegründet und stellte zunächst optische Instrumente her, darunter optische Messgeräte und Operngläser. Ab 1839, dem Jahr, als die Erfindung der Fotografie veröffentlicht wurde, kamen Objektive und ab 1840 vollständige Kameras für die Fotografie dazu. Die Objektive Voigtländers waren revolutionär, denn sie waren die ersten mathematisch berechneten Präzisions-Objektive der Photographiegeschichte, berechnet von dem ungarischen Professor Jozef Maximilián Petzval. Sie haben eine zuvor ungekannt hohe Lichtstärke von 1/3,5 und wurden deshalb zur Verkürzung der damals noch nötigen langen Belichtungszeiten vor allem auch für Portraitaufnahmen eingesetzt.

1849 entstand in Braunschweig das Zweigwerk Voigtländer & Sohn, Optische Anstalt, später wurde die Firmenzentrale nach Braunschweig verlegt. Das Familienunternehmen Voigtländer wurde 1898 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, an der 1925 die Schering AG die Mehrheit erwarb.

Ab Mitte der sechziger Jahre geriet Voigtländer zusammen mit der Muttergesellschaft Zeiss-Ikon in eine immer größere Absatzkrise, die schließlich am 4. August 1971 zur Schließung des Voigtländer-Werks führte.

Mit dem Konkurs und der Aufsplittung von Rollei als Auffanggesellschaft mit Carl Zeiss 1982 wurden die Rechte an dem Namen Voigtländer für unglaubliche 100.000 D-Mark 1983 an die Plusfoto GmbH & Co verkauft, die wiederum 1997 mit der Ringfoto-Gruppe.
fusionierte.

Seit 1999 entwickelt und fertigt nun die japanische Firma Cosina recht erfolgreich qualitativ ansprechende und preisgünstige Messsucherkameras und dazugehörige Objektive unter dem Namen Voigtländer, zunächst mit Objektivgewinde, seit 2002 auch mit Objektivbajonett. Dem deutschen Unternehmen Leica ist damit ein ernstzunehmender Konkurrent erwachsen.

Die Vito B erschien 1954 als runder sehr modern wirkender Korpus. Eine preisgünstige Kamera mit dem Verzicht des Belichtungsmessers. Nur die BL besaß derartiges. Color Skopar Objektive mit 50mm wurden in den Lichtstärken 1:2,8 und 1:3,5 eingebaut. Bei der BL gab es zwei Versionen von Belichtungsmessern. Ein einfacher Bewiautomat und ein besseres und präziseres Bertrambelichtungsmesser. Die Sucher der von 1954 - 1958 angebotenen Modelle varierten ebenso. Das mir vorliegende Modell hat nur einen einfachen Sucher - quasi ein Loch mit Glas in der Kamera. Es wurden auch zwei Leuchtrahmensucherversionen angeboten mit Parallaxmarken. Zum Filmwechsel muss wie bei vielen Kameras in dieser Zeit und wie heute noch bei Leica M Modellen der Boden geöffnet werden. Die Blendeneinstellung macht sich durchaus umständlich aus. Ein Diafilm ist durch - ich bin gespannt. Michael will mir gerne mal ne spätere, komfortablere Vito CL leihen. Na denn man tau.

Mehr über Voigtländer Modellreihen

Kameras und Kameravorstellungen!

2
Aug
2007

Wieder in Sachen Fototechnik unterwegs gewesen

War mit Michael Schiele unterwegs, der nicht nur die Freundlichkeit, sondern auch die Stirn besaß mit seine Voigtländer Vito BL zu leihen - eine sehr schöne Kamera die zwischen 1956 - 1958 hergestellt wurde. Leider geht der Belichtungsmesser nicht, aber er hat mir auch noch ein Sixtomatbelichtungsmesser als externes Dingens mitgegeben. Kann also das alte edle Teil mal ausprobieren. Klein und sehr schwer und heute bei Foto Brell für 29 Euro gesehen. Eine Kameravorstellung über die Vito BL wird hier auf alle Fälle folgen.

Dann habe ich mir nur für 19 Euro ein Soligor 28mm 2,8 für die Pentaxe gekauft. Unten an der LX zu sehen. Die herrlichen Handygraphien von dem feinen Zeug sind grad entstanden.

drei feine teile - link geht zu voigtlaenderkameras

Kamaras und Kameravorstellungen!

22
Jul
2007

Einen weiteren Bericht über eine Zweiäugige ...

nämlich über die Seagull 4BI, die ich seit langer Zeit besitze hat der Herr Erik Fiss geschrieben, ein Mensch der auch Besitzer der Yashica Mat 124 G ist. Der Bericht haut hin und ich kann ihn so bestätigen.

Seagullbericht des Herrn Erik Fiss.

seagull 4bI bei erich fiss

Foto: erikfiss.com



Kameravorstellung 5: Rolleicord

Kameravorstellung 4: Yashica Mat 124 G

Ergänzungslinks zur Pouva Start.

Kameravorstellung 3: Pouva Start

Kameravorstellung 2: Rollei 35


Kameravorstellung 1: Pentax Spotmatic

Kameravorstellung 5: Rolleicord

Nachdem ich mir diesen Monat die Yashica mat 124 G besorgt habe, bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass sie qualitativ mit der Rolleicord mithalten kann. Auch haptisch, auch wenn das zuweilen angezweifelt wird. Laut meines Vaters hat er seine Rolleicord neu im Jahre 1952 erstanden. Es muss sich daher um eine Rolleicord III handeln, die damals stattliche 350 DM kostete. Die Rolleiflex war damals mit 550 DM schlicht unbezahlbar.

Rolleicord ist die Markenbezeichnung für eine "Consumer" Reihe von zweiäugigen Mittelformat-Spiegelreflexkameras der Firma Rollei Fototechnic GmbH und die etwas einfacher konstruierten Schwestermodelle der Rolleiflex-Reihe für Rollfilm mit 6x6 cm-Negativen.

Rolleicord III auf photo.net

Foto: photo.net

Die Rolleicord wurde 1934 von Franke & Heidecke erstmalig vorgestellt. Es handelte sich damals um eine Rolleicord I, die der Rolleiflex folgte, welche 1929 erschien. Zielgruppe war der Bereich der engagierten Amateure, die sich das teurere Modell Rolleiflex nicht leisten konnten, aber trotzdem eine hochwertige Kamera nutzen wollten. Diesem Motto getreu, wurden die Rolleicord-Modelle als abgespeckte Rolleiflex konzipiert. Der Unterschied besteht generell in den lichtschwächeren und etwas einfacheren Objektiven, einer etwas dunkleren Mattscheibe und einem Drehknopf mit separaten Verschlussspannhebel im Gegensatz zur praktischen Kurbel, die auch den Verschluß spannte, wie bei der Rolleiflex. Insofern ist die Yashica als einfacher Rolleiflexnachbau zu betrachten. Bei Rolleicords der Modellreihen I bis IV muss man beim Weiterspulen des Films durch das berühmte rote Fenster wie bei den meisten alten Rollfilmkameras schauen, um den Filmtransport zu beobachten. Und das hat durchaus immer Spaß gemacht. Im Alter von acht Jahren übte ich ja mit der Rolleicord III. Ab der Rolleicord V stoppt der Filmtransport automatisch. Mit dem Zubehörteil "Rolleikin", einem Umrüstsatz, kann man auch Kleinbildfilme in der Rolleicord aber auch in der Rolleiflex benutzen. Eine übliche artifizelle Spielerei, die auch heute noch gerne genutzt wird.

Die Rolleicord hat keinen Belichtungsmesser, sie verfügt aber über Belichtungstabellen, die sich auf der Kamerarückwand befinden. Einige Modelle (wie die Rolleicord III) besitzen einen Compur-Verschluss mit Lichtwerteingabe, bei dem man einfach den aus der Tabelle nach Lichtverhälnissen und ASA-Zahl ermittelten Lichtwert in den Verschluss eingibt und sich eine Blende-Zeit-Kombination einstellt. Verändert man nun die Belichtungszeit, ändert sich automatisch die Blende.

Wie die Rolleiflex wurde die Rolleicord in verschieden guter Qualität kopiert. Mit dem Niedergang der Mittelformatfotografie im Amateurbereich in den 70er Jahren verloren die Rolleicord an Bedeutung und die Herstellung wurde mit dem Modell Vb (die Rollei Kameras wurden immer mit römischen Ziffern bezeichnet) 1976 eingestellt. Traurig aber wahr.

Auf Grund ihrer sehr robusten und langlebigen Bauweise und dem neuerlichen Aufkommen der hochqualitativen, analogen Schwarz-Weiß Fotografie sind guterhaltene Exemplare der Rolleicord auch heute noch gesuchte Stücke.

Ich habe dieses Od der Fotografie früh zu lieben gelernt.

Kameravorstellung 4: Yashica Mat 124 G

Ergänzungslinks zur Pouva Start.

Kameravorstellung 3: Pouva Start

Kameravorstellung 2: Rollei 35


Kameravorstellung 1: Pentax Spotmatic

4
Jul
2007

Kameravorstellung 4: Yashica Mat 124 G

In der Tat habe ich sie mir gestern gekauft. Wieder eine zweiäugige Mittelformatkamera, nachdem ich mit der Rolleicord lernte und mir später eine günstige Seagull zulegte. Ich denke von beiden Geräten wird hier noch später die Rede sein.

Die Mat G ist ein japanischer Rolleiflexnachbau, die zwischen - evtl. schon - 1968 oder 1970 bis 1988 gefertigt wurde und zwar von der Firma Kyocera. Kyocera hatte 1983 den Markennamen Yashica übernommen. Aber rollen wir die Sache von vorn auf:

Die „Yashima Seiki Company“ wurde im Dezember 1949 in Nagano (Japan) gegründet. Im Juni 1953 wurde der Name in „Yashima Optical Industry Company“ geändert und als erste Kamera die Yashimareflex, eine zweiäugige Spiegelreflexkamera vorgestellt, ab 1954 hieß sie Yashinaflex. Ebenfalls 1953 begann die Kooperation mit dem Optikhersteller Tomioka Kogaku Kikai Seizo Sho.

Der Firmenname wurde 1958 in „Yashica Co Ltd“. geändert. Im selbem Jahr übernahm Yashica die 1940 gegründete Nicca Camera Company, die bereits vorher Messsucherkameras nach Leica-Vorbild gebaut hatte. Das Nicca-Sortiment lebt in Form der Yashica YE und YF weiter.

1968 übernahm Yashica seinen Objektivlieferanten Tomioka Kogaku Kikai Seizo Sho, der fortan „Tomioka Optical Co., Ltd“ heißt. Im gleichen Jahr erschien die letzte zweiäugige Spiegelreflexkamera, die Yashica Mat 124 G, angeblich ein beliebtes Einsteigermodell. Für mich alles andere als ein Einstiegsmodell

meine neue yashica

1972 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen Yashica, Carl Zeiss und F.A. Porsche zur Entwicklung von Kameras unter dem Namen Contax mit Design von F.A. Porsche und Objektiven von Carl Zeiss abgeschlossen. 1974 erscheint als erstes Ergebnis dieser Kooperation die Contax RTS. Durch die Kompatibilität der Objektive und Motorantriebe bildeten die Contax- und Yashica-Spiegelreflexkameras ein einheitliches System.

Mat 124 G bedeutet, dass die Kamera sowohl 120er Filme mit 12 Bildern des 6x6 Mittelformates, als auch 220er Filme mit 24 Bildern verarbeitet, ein Automat ist (naja manuelle Nachführmessung ;) ) und über Goldkontakte verfügt. Diese zweiäugige, extrem schöne Kamera mit einem 3,5/80mm Yashinon ausgestattet bildet einen gewissen Schlusspunkt. Sie hat sich erstaunlich lange am Markt als Neuware gehalten. Gerüchteweise wurde sie solange produziert, bis die Stanz- und Pressformen so verschlissen waren, daß die Toleranzen nicht mehr einzuhalten waren.

yashica 124 mat g

Kurz noch mal zum Prinzip der zweiäugigigen Spiegelreflexkamera, von dem noch öfter die Rede sein muss.

Eine TLR-Kamera (Twin Lens Reflex) hat zwei übereinander angeordnete Objektive. Das obere erzeugt, umgelenkt über einen Spiegel, das Sucherbild auf der Einstellscheibe, das dadurch aufrecht stehend, aber seitenverkehrt dargestellt wird. Das untere ist mit einem Verschluss und einer Blende ausgestattet und ist für die Belichtung auf dem Film zuständig.

Entwickelt wurde dieser Kameratyp von der Braunschweiger Firma Franke & Heidecke, die später den Namen Rollei bekam. Die Rolleiflex und ihr einfacheres Schwestermodell Rolleicord waren über Jahrzehnte die bevorzugten Kameras für Fotojournalisten. Im Laufe der Jahre gab es weitere Modelle u. a. von Mamiya (mit wechselbaren Objektiven), Zeiss, Yashica u. a.

Es gibt genau genommen unzählige Hersteller mit mehr oder minder hochwertigen Produkten. Die Rolleicord aus den 50ern damals war ein wunderbares Gerät und ich hoffe, dass mir die Yashica auch noch feine Dienste erweisen wird.

Ergänzungslinks zur Pouva Start.

Kameravorstellung 3: Pouva Start

Kameravorstellung 2: Rollei 35


Kameravorstellung 1: Pentax Spotmatic

22
Jun
2007

Ergänzungslinks zur Pouvastart

Bedienungsanleitungen: Zum besseren Lesen auf die Erklärungen klicken.

anleitung 1

anleitung 2

anleitung 3

Gefunden bei corff.de

21
Jun
2007

Kameravorstellung 3: Pouva Start

Heute gehts um eine auch in der FC oft verwendete Kultkamera aus der EX DDR. Die Pouva Start. Erst einmal - wers mag - sieht - Ostalgieprodukte sehen gut aus.

pouva start auf wikipedia

Foto: Wikipedia

Karl Pouva (* 21. November 1903; † 16. Januar 1989) gründete 1939 die Karl Pouva AG in Freital.

Dieser erstaunliche Mensch produzierte zuerst einfache Diaprojektoren, und ab 1951 auch sehr einfache Mittelformat-Kameras (für 120er Rollfilm 6X6) wie die Pouva Start. Deren Preis lag damals bei 16,50 Mark. Das war Geld, aber bezahlbar. Damit ermöglichte Karl Pouva vor allem auch vielen Kindern und Jugendlichen einen ersten Zugang zur Fotografie, mit durchaus akzeptablen Ergebnissen. Ergebnisse die heute unter Analogenthusiasten gerne gesehen werden. Leicht abgewandelte Versionen der Pouva Start wurden in Lizenz sogar in Polen, Ungarn und in der damaligen Bundesrepublik, dort von Hama, produziert (sträflich sträflich) und auf den Markt gebracht. Bekannt ist der einfache Diaprojektor Pouva Magica aus schwarzem Bakelit, der wohl seit den 50er Jahren nahezu unverändert bis in die 80er Jahre hinein produziert wurde. Karl Pouva hatte auch noch ein einfaches Spulentonbandgerät mit der Bezeichnung Bändi entwickelt, das aber wegen der fehlenden konstanten Bandgeschwindigkeit keine allzu weite Verbreitung fand und deshalb weit weniger bekannt ist (Tonbänder vom Bändi konnten nur wieder auf einem Bändi abgespielt werden, waren nicht kompatibel zu anderen Standards).

Die Firma wurde 1972 in Volkseigentum überführt und später dem Woldemar Beier Werk angegliedert. Frei nach dem Motto: los - stopp - schade!

Aber wie hier zu sehen: Mit einer Pouva Start fing für so manchem alles an!


Kameravorstellung 2: Rollei 35


Kameravorstellung 1: Pentax Spotmatic

21
Mai
2007

Kameravorstellung 2: Rollei 35

Ein kleines feines, schönes Gerät - ich sah sie grad in mehreren Versionen bei 1000 Töpfe gebraucht im Schaufenster.

Die Rollei 35 wurde 1966 von der Firma Rollei als damals kleinste Kleinbildkamera der Welt vorgestellt. Kaum größer als eine Zigarettenschachtel (Höhe 9,7 cm * Breite 6 cm * Tiefe 3,2 cm, ca. 375 g). Eine echte Revolution und bis heute ist sie die kleinste vollmechanische Kamera für handelsübliche Kleinbild-Filmpatronen. In etwa 30 Produktionsjahren wurden – alle Modelle zusammengenommen – ungefähr 2 Millionen Exemplare hergestellt. Das ist ein erstaunlicher Erfolg für eine kleine Kamera mit fotografischen Grenzen.

Rollei 35 s Front bei Wikipedia

Rollei 35 s bei Wikipedia

Als um 1960 Kleinstbildkameras für 16 mm-Film aufkamen, warum auch immer!!!? befand Heinz Waaske, der Chefkonstrukteur des Kameraherstellers Wirgin, dass sich die Kunden zwar eine solch kleine Kamera, nicht aber das Kleinstbildformat wünschten. Da hatte er freilich recht. Waaske hatte eine so winzig wie irgend möglich konstruierte Kamera für das volle Kleinbildformat vor Augen, also weder für 16-mm-Schmalfilm, noch für das Halbformat, wie beispielsweise bei der weitverbreiteten Olympus Pen. Das Gehäusevolumen sollte bei etwa einem Drittel einer Kleinbildkamera der 1960er Jahre liegen.

Aufgrund des großen Erfolgs des Einstiegsmodells plante man bereits Ende 1967, ein Luxus- und ein Einsteigermodell der Rollei 35 zu schaffen. Wegen der Produktionsverlagerung nach Singapur kam man aber erst 1971 dazu, Zeiss mit der Berechnung eines Fünflinsers zu beauftragen. Dieses Sonnar f/2,8, 40 mm sollte zum einfachen Einbau in den verschiebbaren Tubus ebenfalls eine Frontlinsen-Entfernungseinstellung aufweisen. Daraus resultierte nach Irrwegen die Rollei 35 s

Mit der 35 S (für Sonnar) erhielt die bisherige 35 die Bezeichnung 35 T (für Tessar), ohne das sich sonst etwas an ihr änderte. Eine Jeans-Ausführung mit entsprechender Tasche verwarf man, da der Stoff stark ausfranste. So viel zu den wichtigsten Varianten.

Ein wichtiger Hinweis zum Kauf einer Rolle 35 heute:

Die Modelle mit CdS-Belichtungsmesser ohne LED-Anzeige (35, 35 T, 35 S) benötigten eine quecksilberhaltige Knopfzelle vom Typ PX 625 mit 1,35 V. Diese wird aus Umweltschutzgründen heute nicht mehr hergestellt, es gibt aber kompatible Ersatztypen (Zink-Luft-Batterie mit 1,35 V, sie halten aber bei Aktivierung nur circa 4 Wochen) oder die Möglichkeit die Kamera auf quecksilberfreie Alkali-Mangan-Batterie LR 9 bzw. PX 635 U (mit 1,5 V) umrüsten zu lassen. Ohne Umrüstung würde es beim Betrieb mit 1,5 V zu einer Fehlbelichtung von ca. 2-3 Blendenwerten kommen.

Na dann doch die Blendenwerte verändern, würde ich sagen. Nach wie vor eine feine Analoge für die Brusttasche, diese unglaublich schöne kleine Kamera, die ich desöfteren auch in meiner Verwandschaft vorfand. Ein Bekannter machte ganze Rollei 35 Diaabende mit Bildern aus aller Welt. Die Qualität ist immer beachtlich gewesen. Die Grenzen dieser Kamera, die ich eingangs erwähnte - erklären sich von selbst.

Kameravorstellung 1: Pentax Spotmatic

19
Apr
2007

Kameravorstellung 1 : Pentax Spotmatic

Ab heute beginne ich hier in aller Tatsächlichkeit eine neue Serie. Ich stelle besondere Kameras vor und beginne mit der Pentax Spotmatic. Diese Kamera kam nämlich in meinem Geburtsjahr auf den Markt und ist ein Grund dafür, dass ich Kameratechnisch bis heute der Asahi Pentax Corporation. treu geblieben bin.

Spotmatic mit der Nikon F von 1959 im Vergleich

Foto von taunusreiter.de

Im Jahre 1964 wird also nicht nur MVS geboren, sondern Pentax Corporation (1919 als Asahi Optical Joint Stock Co.) gegründet bringt eine großartige Kamera auf den Markt. Die Spotmatic ist die erste Kamera mit der heute selbstverständlichen Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL metering / through the lens). Diese Messung wird in das Gehäuse geschickt integriert, von aussen sieht man nichts, es ist allerdings ein etwas erhöhtes Gehäuse dabei rausgekommen. Der Name Spotmatic ist verwirrend, da die Spot-Belichtungsmessung nicht realisiert wird, sondern eine mittenbetonte Messung (60 zu 40, 75 zu 25 oder 80 zu 20) - wie bis sie noch heute als Option in Kameras üblich ist.

Ein Prototyp wird bereits 1960 vorgestellt, daher gilt Pentax als Erfinder der TTL Messung, obwohl ein paar Monate vor der Serienreife der Spotmatic eine Topcon mit dieser Messmethode auf den Markt kommt. Eine japanische SLR mit Exakta Bajonett.

Die sog. Springblende beherrscht die erste Spotmatic noch nicht. Pentax entscheidet sich erst 1975 im Gegensatz zu Nikon beispielsweise (F- Bajonett 1959) für ein Bajonett und hat noch ein Gewinde - den sog. m 42 Anschluss. Da also mit der Offenblendmessung nicht agiert werden kann (d.h. beim verändern der Blende verdunkelt sich das Sucherbild) lebt die Spotmatic gegenüber der Konkurrenz mit einem Manko, weshalb Profis u.a. beispielsweise Nikonkameras bevorzugen. Für die sehr robuste Pentax spricht aber auch ein äußerst modernes und schickes Design.

Die Spotmatic wird dennoch ein Renner und verkauft sich Zwei Millionen mal in zwei Jahren. Erst 1973 kommt mit der Spotmatic F eine Pentaxkamera mit m 42 Gewinde, die zur Belichtungsmessung nicht mehr abgedunkelt werden muss. Das konnte Practica allerdings schon vier Jahre zuvor. Ein mit der Blende verstellbarer Pin macht es möglich.

So stieg erst in dieser Zeit mein Vater auf Pentax um und kaufte sich die Pentax ES II - ein behäbiger aber schöner Zeitautomat mit Zeiger - der aber immer noch kein Bajonettanschluss hatte. ES II heisst nichts weiter als Electronic Spotmatic II. So begann also mit der Spotmatic meine Liebe zu Pentax, obwohl ich fotografieren mit einer zweiäugigen Rolleicord aus den 50ern Jahren lernte.
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