4
Jul
2007

Kameravorstellung 4: Yashica Mat 124 G

In der Tat habe ich sie mir gestern gekauft. Wieder eine zweiäugige Mittelformatkamera, nachdem ich mit der Rolleicord lernte und mir später eine günstige Seagull zulegte. Ich denke von beiden Geräten wird hier noch später die Rede sein.

Die Mat G ist ein japanischer Rolleiflexnachbau, die zwischen - evtl. schon - 1968 oder 1970 bis 1988 gefertigt wurde und zwar von der Firma Kyocera. Kyocera hatte 1983 den Markennamen Yashica übernommen. Aber rollen wir die Sache von vorn auf:

Die „Yashima Seiki Company“ wurde im Dezember 1949 in Nagano (Japan) gegründet. Im Juni 1953 wurde der Name in „Yashima Optical Industry Company“ geändert und als erste Kamera die Yashimareflex, eine zweiäugige Spiegelreflexkamera vorgestellt, ab 1954 hieß sie Yashinaflex. Ebenfalls 1953 begann die Kooperation mit dem Optikhersteller Tomioka Kogaku Kikai Seizo Sho.

Der Firmenname wurde 1958 in „Yashica Co Ltd“. geändert. Im selbem Jahr übernahm Yashica die 1940 gegründete Nicca Camera Company, die bereits vorher Messsucherkameras nach Leica-Vorbild gebaut hatte. Das Nicca-Sortiment lebt in Form der Yashica YE und YF weiter.

1968 übernahm Yashica seinen Objektivlieferanten Tomioka Kogaku Kikai Seizo Sho, der fortan „Tomioka Optical Co., Ltd“ heißt. Im gleichen Jahr erschien die letzte zweiäugige Spiegelreflexkamera, die Yashica Mat 124 G, angeblich ein beliebtes Einsteigermodell. Für mich alles andere als ein Einstiegsmodell

meine neue yashica

1972 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen Yashica, Carl Zeiss und F.A. Porsche zur Entwicklung von Kameras unter dem Namen Contax mit Design von F.A. Porsche und Objektiven von Carl Zeiss abgeschlossen. 1974 erscheint als erstes Ergebnis dieser Kooperation die Contax RTS. Durch die Kompatibilität der Objektive und Motorantriebe bildeten die Contax- und Yashica-Spiegelreflexkameras ein einheitliches System.

Mat 124 G bedeutet, dass die Kamera sowohl 120er Filme mit 12 Bildern des 6x6 Mittelformates, als auch 220er Filme mit 24 Bildern verarbeitet, ein Automat ist (naja manuelle Nachführmessung ;) ) und über Goldkontakte verfügt. Diese zweiäugige, extrem schöne Kamera mit einem 3,5/80mm Yashinon ausgestattet bildet einen gewissen Schlusspunkt. Sie hat sich erstaunlich lange am Markt als Neuware gehalten. Gerüchteweise wurde sie solange produziert, bis die Stanz- und Pressformen so verschlissen waren, daß die Toleranzen nicht mehr einzuhalten waren.

yashica 124 mat g

Kurz noch mal zum Prinzip der zweiäugigigen Spiegelreflexkamera, von dem noch öfter die Rede sein muss.

Eine TLR-Kamera (Twin Lens Reflex) hat zwei übereinander angeordnete Objektive. Das obere erzeugt, umgelenkt über einen Spiegel, das Sucherbild auf der Einstellscheibe, das dadurch aufrecht stehend, aber seitenverkehrt dargestellt wird. Das untere ist mit einem Verschluss und einer Blende ausgestattet und ist für die Belichtung auf dem Film zuständig.

Entwickelt wurde dieser Kameratyp von der Braunschweiger Firma Franke & Heidecke, die später den Namen Rollei bekam. Die Rolleiflex und ihr einfacheres Schwestermodell Rolleicord waren über Jahrzehnte die bevorzugten Kameras für Fotojournalisten. Im Laufe der Jahre gab es weitere Modelle u. a. von Mamiya (mit wechselbaren Objektiven), Zeiss, Yashica u. a.

Es gibt genau genommen unzählige Hersteller mit mehr oder minder hochwertigen Produkten. Die Rolleicord aus den 50ern damals war ein wunderbares Gerät und ich hoffe, dass mir die Yashica auch noch feine Dienste erweisen wird.

Ergänzungslinks zur Pouva Start.

Kameravorstellung 3: Pouva Start

Kameravorstellung 2: Rollei 35


Kameravorstellung 1: Pentax Spotmatic
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