Weinen ist nur Tränen träufeln. Außerhalb der Drüsen und außerhalb des Körpers vollkommen ohne Belang. Ein Geräusch, eine Geste, ein Störfaktor. In der Mitte des Menschen brennt es. Es ist ein Brand, wie eine Katastrophenmeldung in den Abendnachrichten. Das Weinen ist der letzte sehr leise Versuch einer Umarmung. Der Versuch den Brand einzudämmen um ihn dann für ganz kurze Zeit zu teilen. Tränen trocknen nicht, Tränen verdunsten nicht, Tränen sind irgendwann einfach nicht mehr da. Keine Tränen, keine Umarmung.

Ich sehe wie deine Lippen an das kalte Fensterglas stoßen. Sinnlos und doch verzweifelt. Lautlos, aussichtslos, verhungernd. Der Regen schmeckt nach pappiger Zuckerwatte. Das Tränensalz ist fad. Ich würze mit Musik nach. Leise und hintergründig diese Musik und nicht unvergesslich, sondern vergesslich. Im Vergessen liegt die Chance. Ich kann nicht vergessen. Ich kann nur weinen. Aber weinen ist nur ...




21. Januar 2008

... gestern mit Frau Fleck.