Lebenstriptychon
Sie klagen nicht. Denn sie haben ja noch ihr Leben. Das ist ihr höchstes Gut. Keine Entwürdigung ist stark genug, um ihren Stolz zu brechen. Wir treiben sie durch den Flur der alten Villa, unsere ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer. Sie sind nackt. Mit Pingpongschlägern treiben wir sie hin und her. Manchmal müssen sie Turnübungen machen. Kniebeugen, Liegestütze, Räder schlagen. Hin und wieder entweicht Frau Müller ein unentzücktes „Huch.“ Dann geht’s einzeln in die Klassen. Sie werden solange eingeschlossen, bis alle Fragen beantwortet sind. Die Mathelehrer müssen Geschichte schreiben, die Deutschlehrer Mathematik usw.
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mvs64 - 4. Mai, 11:41
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