Verästelung
Der Wolf shampooniert sein Pudelfell. Er will Vergangenheit gradlinig machen. Er will sein Gegenüber sprachlos sehen. Er geht morgens ins Büro und zerreißt Belege. Seine Zunge schmeckt ihm rau. Er fühlt sich gar nicht gut - so allein. Überall Fleckfieber in den Tapeten und die Aktenregale scheinen zu kippen, sie erschlagen ihn beinahe. Da ist kein Ausweg. Da hilft nur Lotto spielen oder Mundharmonika. Beim melancholischen Blasen spürt er wenigstens mal Wind um die Nase und winkt den Jungs zu, welche Ahoi rufen, wenn sie vom Hafen kommen. Aus den Bäumen winken Schatten. Ast für Ast sind ihre dunklen Linien nicht zählbar. Abends wickelt er sich Stauraum für die nächsten Tage um den Finger.
3. Februar 2006
3. Februar 2006
mvs64 - 4. Feb, 16:22
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